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Seit Wochen dominieren hohe Temperaturen und vor allem eine
anhaltende Trockenheit das Land. Vielerorts herrscht Waldbrandwarnstufe 4 oder
5, sodass in einigen Regionen das Grillen im öffentlichen Raum bereits per
Verordnung der Polizei verboten ist. Dies soll verhindern, dass sich
Brennmaterial durch Funkenflug entzündet und einen Brand auslöst. Gerade beim
Grillen in besonders trockener Vegetation kann sich ein Feuer extrem schnell
ausbreiten und innerhalb kurzer Zeit außer Kontrolle geraten. Wer gegen das
Grillverbot auf öffentlichen Plätzen verstößt, muss unter Umständen mit einer
Geldbuße im vierstelligen Bereich rechnen. Die exakte Höhe des Bußgeldes
richtet sich dabei nach dem Waldgesetz (WaldG) des jeweiligen Bundeslandes.
Den richtigen
Standort für den Grill auswählen
Grillen auf dem Privatgrundstück ist trotz hoher
Waldbrandstufe grundsätzlich erlaubt. Bei extremer Trockenheit sollten Sie aber
einige Regeln beachten, damit es im heimischen Garten nicht ungewollt zu einem
Brand kommt.
Achten Sie
zunächst bei der Wahl des Standorts für das Grillgerät auf die Windrichtung,
damit Rauch und Funken nicht in Richtung von Personen oder leicht entzündbaren
Gegenständen ziehen. Kippt ein Holzkohlegrill um und die heiße Glut kommt etwa mit
trockenem Gras in Berührung, kann leicht ein Feuer entfacht werden.
Kugelgrills,
die es sowohl als Holzkohle-, Gas- oder Elektrovariante gibt, sind hier besonders sicher, da
sie über einen verschließbaren Deckel verfügen, sodass es kaum zu Funkenflug
kommen kann. Viele Grills sind zum Vermeiden von Funkenflug mit
Windschutzblenden ausgestattet. Ein Windschutz, der gleichzeitig auch ein
Spritzschutz ist, kann aber auch nachträglich erworben werden. Wenn Sie Ihren
Holzkohlegrill zusätzlich mit einem Heißluftfön oder einem Blasebalg befeuern,
müssen Sie ebenfalls auf den Funkenflug durch die künstliche Luftzufuhr achten.
Neben einem
windgeschützten Platz für den Grill ist es auch wichtig, das Gerät auf einen
festen, ebenen und idealerweise unbrennbaren Untergrund mindestens drei Meter
entfernt von leicht entzündbaren Materialien, wie etwa trockene Laubhaufen, aufzustellen.
Weiterhin sollten Sie vermeiden, unter einem Regen- oder Sonnenschirm oder
unter einem überdachten Platz (beispielsweise ein Carport) zu grillen. Auch von
der Benutzung eines Grills im geschlossenen Raum ist dringend abzuraten, es sei
denn, es handelt sich um einen Elektrogrill.
Die Auswahl
des Grillanzünders
Insofern Sie Grillanzünder für Ihren Holzkohlegrill verwenden,
sollten Sie darauf achten, dass der Grillanzünder vollständig verbrannt und die
Kohle komplett durchgeglüht und mit einer weißen Schicht versehen ist, bevor
das Grillgut auf den Rost gelegt wird. Empfehlenswert sind feste Anzündhilfen, wie zum Beispiel Holzwolle, oder etwa
elektrische Grillanzünder oder Anzündkamine. Für das Anzünden des Grills
sollten Sie sich generell Zeit lassen und etwa eine halbe Stunde einplanen.
Besondere
Vorsicht ist bei flüssigem Grillanzünder geboten, denn dieser sollte
keinesfalls zur nachträglichen Grillbeschleunigung eingesetzt werden, da sich
Stichflammen bilden können. Zudem sollten Sie vermeiden, flüssigen
Grillanzünder direkt auf die Glut zu spritzen, da es zu Rückzündungen kommen
an, bei denen Flammen bis in die Flasche zurückschlagen und den übrigen
Grillanzünder explodieren lassen können.
Flüssige
Anzündhilfen sind sparsam einzusetzen; vier bis fünf kleine Spritzer reichen in
der Regel aus. Andere brennbare Flüssigkeiten wie Petroleum, Spiritus oder
Benzin sind als Grillanzünder unter keinen Umständen geeignet, denn sie
entzünden sich explosionsartig.
Beim Grillen
mit Holzkohlegrills ist es sicherlich nicht verkehrt, einen Eimer Wasser oder
besser Sand in der Nähe des Geräts zu positionieren, um Stichflammen oder einen
versehentlichen Brand rechtzeitig löschen zu können. Als Alternative zum Wasser-
oder Sandeimer können Sie auch eine Löschdecke für den Notfall bereithalten.
Vorsicht ist bei einem Fettbrand geboten, denn dieser sollte keinesfalls mit
Wasser gelöscht werden, um eine Fettexplosion zu vermeiden.
Besonderheiten beim Grillen
mit Gas- oder Elektrogrill
Wer einen Gasgrill benutzt, sollte vor dem Einsatz des
Geräts sämtliche Anschlüsse auf ihre Dichtheit prüfen. Gas ist hochentzündlich,
sodass es beim Gasgrill zu Explosionen kommen kann. Gasflaschen sollten Sie
stets in einer kühlen Umgebung, aber nicht in geschlossenen Wohnräumen,
aufbewahren und nicht der Sonne aussetzen. Nach dem Grillvorgang ist es
wichtig, alle Gashähne wieder fest zuzudrehen.
Gerade bei
anhaltender Trockenheit und großer Waldbrandgefahr ist das Grillen mit einem Elektrogrill
die sicherste Variante, da es dort zu keinem Funkenflug kommen kann. Sie
benötigen zudem keine Grillkohle und keinen Grillanzünder. Ein weiterer
Vorteil – vor allem für die Nachbarn – ist die ausbleibende Rauchentwicklung
beim Elektrogrill. Gefährlich kann es aber werden, wenn das Gerätekabel zur
Stolperfalle wird, weshalb Sie vermeiden sollten, dieses zu straff zu spannen.
Die passende Schutzkleidung
Nicht nur auf
den Grill und den Umgang mit diesem kommt es beim sicheren Grillen kann,
sondern auch auf die passende Grillbekleidung. Sehen Sie davon ab, Kleidung aus
Kunststofffasern zu tragen, da diese, wenn sie in Berührung mit heißer Glut
kommen, schnell schmelzen und zu schweren Verletzungen führen können. Für den
Grillenden ist Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen besser
geeignet, denn diese sind schwer entflammbar.
Grillschürzen,
beispielsweise aus Baumwolle oder Leder, schützen Sie vor Verbrennungen und
Ihre Kleidung vor Verunreinigungen. Empfehlenswert sind zudem Grillhandschuhe
aus Leder oder mit Silikonbeschichtung und lange Grillzangen.
Das richtige Vorgehen nach dem Grillen
Nach dem
Grillen sollten Sie sicherstellen, dass die restliche Glut und die Asche
vollständig abgekühlt sind, bevor Sie sie entsorgen. Normalerweise stellt es
kein Problem dar, die Restglut und Asche über Nacht auskühlen zu lassen, doch
im Sommer bei großer Trockenheit und hohen Waldbrandwarnstufen ist es ratsam,
die Glut vorsichtig mit Wasser oder Sand zu löschen. Glühende Kohlen können
nämlich durch Funkenflug ein Feuer entfachen.
Generell
sollten Sie den brennenden Grill niemals unbeaufsichtigt lassen, vor allem dann
nicht, wenn Kinder vor Ort sind. Allein durch Funkenflug besteht nicht nur
Brand-, sondern auch Verletzungsgefahr.