Mit einem Kaminofen holt man sich nicht nur eine energiesparende Wärmequelle, sondern auch Behaglichkeit und eine gemütliche Atmosphäre ins Haus. Doch gerade für die ersten Befeuerungen des neuen Ofens gibt es ein paar Regeln einzuhalten, die eine problemlose Nutzung gewährleisten.
Voraussetzungen vor der ersten Inbetriebnahme
Zwingend notwendig: Die Kamin-Abnahme durch den Schornsteinfeger
Bevor ein Kamin regulär genutzt wird, ist zwingend die Abnahme durch den Schornsteinfeger notwendig. Zudem sollte im Vorfeld der Standort entsprechend ausgewählt und der Anschluss an den Schornstein geklärt worden sein. Auch Feuerschutzmaßnahmen wie Mindestabstände zu brennbaren Gegenständen und eine feuersichere Bodenplatte müssen beachtet bzw. eingehalten werden.
Empfehlenswert ist es, den Kaminofen vor der ersten Benutzung auf Zubehörteile und wichtige Unterlagen wie Bedienungsanleitung und Typenschild im Feuerraum oder Aschekasten zu kontrollieren. Achten Sie darauf, die lackierten Oberflächen nicht zu berühren. Sofern vorhanden, sollten Aufkleber (außer das Typenschild) entfernt werden.
Was ist die Einbrennphase?
Als Einbrennphase werden die ersten Befeuerungen eines neuen Kaminofens bezeichnet, bevor dieser seine volle Funktionsfähigkeit erreicht. Dabei wird zunächst nur auf eine moderate Temperatur angeheizt und diese dann bei jedem weiteren Brand gesteigert. Zwischen den Vorgängen muss der Ofen komplett auskühlen (etwa drei Stunden).
Das Einbrennen ist notwendig, da die Lackierung des Ofens noch nicht komplett durchgehärtet ist und erst beim Anheizen aushärtet. Nach etwa vier bis sechs Durchgängen darf der Ofen auf die vom Hersteller empfohlene Hitze hoch geheizt werden. Beachten Sie auf jeden Fall auch die Bedienungsanleitung des jeweiligen Ofenherstellers!
Worauf muss ich beim Einbrennen achten?
In den Kaminofen gehört nur gut durchgetrocknetes Brennholz. Beim Einlegen behutsam vorgehen, um das Ofeninnere nicht zu beschädigen.
Wichtig: Die Ofentür nur anlehnen und nicht schließen, da sonst die Türdichtung am Lack kleben bleibt und die Tür sich nicht mehr öffnen lässt. Viele Modelle besitzen einen Mechanismus, der die Tür von selbst schließt und verriegelt. Ist es nicht möglich, die Ofentür nur anzulehnen, empfiehlt es sich, ein Stück Holz zwischen Ofen und Brennraumtür zu klemmen. Lassen Sie das Ofenfeuer während dem ersten Anfeuern generell nicht unbeaufsichtigt.
Vor dem Anheizen müssen zudem alle Luftregler sowie die Drosselklappe vollständig geöffnet werden. Erst wenn das Feuer richtig entfacht ist, wird die Luftzufuhr auf das Normalmaß heruntergeregelt.
Warum stinkt der Kaminofen beim Einbrennen?
Der kompakte Kaminofen Montegrotto II von Haas+Sohn muss erst eingebrannt werden
Die Lackbeschichtung des Ofenkörpers (Einbrennlack) wird bei den ersten Befeuerungen eingebrannt und härtet während des Auskühlens aus. Dadurch entstehen Lackgerüche und Dämpfe, die nach einigen Einbrennvorgängen verschwinden. Daher muss während dieser Phasen auf eine ausreichende Belüftung geachtet werden. Es empfiehlt sich, einen neuen Kamin in der warmen Jahreszeit einzubrennen, wenn man problemlos das Fenster zum Belüften offenlassen kann.
Ist das Knacken und Knistern normal?
Durch die Hitze, die beim Einbrennen auf das Material des Ofens einwirkt, entstehen laute Knack- und Knistergeräusche, da sich insbesondere die Stahlhaut des Ofenkörpers bei den hohen Temperaturen ausdehnt und während des Abkühlens wieder zusammenzieht. Diese lauten Geräusche sind eine normale Begleiterscheinung und vollkommen unbedenklich.
Die wichtigsten Tipps auf einen Blick:
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Kaminofen vor der ersten Inbetriebnahme auf Zubehörteile und Aufkleber kontrollieren.
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Nur trockenes Brennholz verwenden und beim Einlegen in den Feuerraum behutsam vorgehen.
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Mit geringer Hitze anheizen und mit jeder Befeuerung steigern. Erst nach drei oder vier Durchgängen auf die vom Hersteller empfohlene Temperatur hochheizen.
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Ofentür bei den ersten Brennvorgängen keinesfalls vollständig schließen, da die Türdichtung sonst am Lack kleben bleibt.
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Für eine ausreichende Belüftung sorgen und Ofen bestenfalls im Sommer bei durchgehend geöffnetem Fenster in Betrieb nehmen.
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Das Einbrennfeuer niemals unbeaufsichtigt lassen und Hinweise in der Bedienungsanleitung beachten.